Niederlande: Muslime stellen sich Wahlen

Reaktion auf Erfolg des Populisten Geert Wilders

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Amsterdam (dpa/ND). Nach dem Erfolg der anti-islamischen Freiheitspartei (PVV) unter dem Populisten Geert Wilders, die bei der EU-Wahl im Juni vier der 25 niederländischen Mandate im Europäischen Parlament gewann, will sich nun auch die Niederländische Muslimpartei (NMP) an Wahlen beteiligen. Das gab der Parteivorsitzende Henny Kreeft am Montag bekannt. Insgesamt will die NMP bei den Kommunalwahlen im kommenden Jahr in rund zehn Städten antreten. Für 2011 ist die Beteiligung an der Parlamentswahl vorgesehen.

Die NMP wurde 2007 auch als Reaktion auf wachsende anti-islamische und ausländerfeindliche Stimmungen gegründet. Kreeft war Anfang der 90er Jahre zum Islam konvertiert. Politisch war er auch schon in der linksliberalen Partei D66 sowie in der rechtspopulistischen Liste Pim Fortuyn (LPF) engagiert.

Laut Kreeft tritt die NMP, der nach seinen Angaben Einwanderer ebenso wie alteingesessene Niederländer angehören, »keineswegs für eine Muslimische Republik der Niederlande« ein. Sie wolle das Ansehen des Islam und der Muslime verbessern und deren Gleichberechtigung fördern. Zu ihren Forderungen gehört die Einrichtung von Friedhöfen für Muslime sowie von Banken, die sich an Vorstellungen des Islam orientieren.

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