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  • Karlheinz Schreiber lebte das Motto der Marktwirtschaft: »Money makes the world go round!«

Was soll's denn sein? Panzer, Pizza oder Parteien ...

Undank ist der Welten Lohn: Ein Teppichhändler wurde Schwarzgeld-Beschaffer der Union – und sitzt nun im Knast

Zehn Jahre hat sich der frühere Waffenlobbyist Karlheinz Schreiber, eine der Schlüsselfiguren im sogenannten CDU-Spendenskandal, der Auslieferung an deutsche Behörden widersetzt. In der Bundesrepublik erwartet ihn nach der gestern erfolgten Abschiebung aus Kanada ein Prozess wegen Steuerhinterziehung, Betrugs und Bestechung.

Der Geschäftsmann beschreibt sich als lutheranisch-verheiratet, zwei Kinder, fünf Enkel und ein Urenkel. »Who's Who« zufolge verfügt er über ein Vermögen von geschätzten 250 Millionen kanadischen Dollar (153 Millionen Euro).
Der Geschäftsmann beschreibt sich als lutheranisch-verheiratet, zwei Kinder, fünf Enkel und ein Urenkel. »Who's Who« zufolge verfügt er über ein Vermögen von geschätzten 250 Millionen kanadischen Dollar (153 Millionen Euro).

Wir erinnern uns: Er hat die CDU in die schwerste Krise ihrer Geschichte gestürzt. Hieß es, als die »guten« Beziehungen zwischen Schreiber und den Christdemokraten ruchbar wurden. Diese Wertung ist mehr als nur undankbar. Schreiber hat der Union – wozu ja bekanntlich auch die CSU in Bayern gehört – zu größten Erfolgen verholfen. Denn: Money makes the world goes round! Zu deutsch: Geld schmiert die Welt.

Es gibt niemanden, der Karlheinz Schreiber (heute 75) hätte das Wasser reichen können, wenn es um das Verknüpfen von wirtschaftlichen mit politischen Interessen ging. Dass dies nicht nur im Rahmen des normalen und legalen Lobbyismus zu bewerkstelligen war, ist logisch.

Glaubt man Leuten aus seinem Umfeld, so war schon Klein-Karlheinz ein Handels-Genie. Nach 1945 half er seinen Eltern durch allerlei Tauschgeschäfte aus dem Nachkrieg. Die ersten realen Geschäfte machte Schreiber dann als – nun sagen wir – Teppichhä...


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