Schreiber zurück: Grüß Gott, Amigo!

Waffenlobbyist wurde von Kanada ausgeliefert – doch die SPD freut sich sicher zu früh

Fast zehn Jahre hat der frühere deutsche Waffenlobbyist und »Amigo« von CDU- und CSU-Spitzenpolitikern, Karlheinz Schreiber, gegen seine Auslieferung von Kanada nach Deutschland gekämpft. Montagfrüh landete er in München und sitzt nun in Untersuchungshaft.

Zumindest eine der Frauen aus dem Kompetenzteam des SPD-Kanzlerkandidaten enttäuscht Frank-Walter Steinmeier nicht. Kaum hatte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries am Donnerstag ein Fax an ihren kanadischen Amtskollegen Robert Nicholson geschickt und »eine zügige Auslieferung« von Karlheinz Schreiber erbeten, schon setzte die Regierung in Ottawa den 75-jährigen Deutsch-Kanadier in ein Flugzeug.

Am Montagvormittag um 9.22 Uhr landete die Maschine in München. Grundlage der Auslieferung war ein Haftbefehl der Augsburger Staatsanwaltschaft, der unter anderem wegen Bestechung und Steuerhinterziehung ausgestellt wurde. Mit Hilfe von dubiosen Firmen soll Schreiber über ein System von Schweizer Tarnkonten Schmiergelder in Millionenhöhe vor allem an CDU- und CSU-Politiker verteilt haben.

Eine illegale Spende Schreibers in Höhe von einer Million Mark an die CDU hatte 1999 die eine Parteispendenaffäre ins Rollen gebracht. A...


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