Sichere Tagebauseen in der Lausitz?

Gesperrtes Hotel und Urlaubersiedlungen auf alten Bergbaukippen am Knappensee

  • Klaus Muche, Knappenrode
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Als vor wenigen Wochen im sachsen-anhaltischen Nachterstedt mehrere Häuser in einem Tagebausee versanken, versicherte die Landesregierung Sachsens, dass es in der Lausitz nirgends vergleichbare Zustände gebe. Doch 2004 war die Urlaubersiedlung in der Nähe von Knappenrode nur knapp der Katastrophe entgangen. Die Ursachen sind bis heute nicht beseitigt.

Ein paar Absperrungen gibt es inzwischen am Knappensee.
Ein paar Absperrungen gibt es inzwischen am Knappensee.

Leute, die am Knappensee zuviel fotografieren, werden neuerdings genauer beobachtet. »Na, ham Sie die Risse im Boden schon entdeckt?« Die Frage ist präzise, und auch die Gegenfrage: »Wie fühlen Sie sich hier noch – nach Nachterstedt?« »Gut«, sagt die Urlauberin zufrieden, »sehr gut.« Das Dauerzelt mit der Spüle unterm Vordach steht auf halber Treppe. Erosionsrinnen ziehen den Hang hinauf, bis sie sich im Wildwuchs der Bergbaukippe verlieren. Zehn Meter weiter Richtung Knappensee warnt ein Schild lediglich vor dem Baden ohne Rettungsschwimmer, danach bricht die Hochkippe ab und geht flott in den Strand mit Buddelparadies für Kleinkinder über.

»Gefällt es Ihnen hier?« Die junge Mutti nickt misstrauisch. Alles ist schön, nur der Strand hat zu viel Schilf. Wie sollte es hier auch nicht schön sein? Seit die Brikettfabrik abgerissen ist, muss keiner mehr nach dem Baden unter die Dusche. Es ist hier auch nicht mehr so überlaufen. Seit üb...


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