Vielleicht nächstes Mal

  • Georg Fülberth
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Erkundigung, weshalb die Linke (im engeren und weiteren Sinn) in der gegenwärtigen Rezession nicht erstarke, verdankt sich einem Fehler, den Karl Marx zunächst beging und den er später korrigierte. »Eine neue Revolution ist nur möglich im Gefolge einer neuen Krisis. Sie ist aber auch ebenso sicher wie diese.« Dies schrieb er 1850, und er meinte Folgendes: Die schwere Wirtschaftskrise 1847 habe die europäische Revolution von 1848 nach sich gezogen. Ein neuer Aufschwung beendete beide, und beim nächsten Wirtschaftskrach sei auch wieder ein Umsturz fällig.

1857 brach eine weltweite Wirtschaftskrise aus, und Friedrich Engels übte sich in Manchester verschärft im Reiten: Er bereitete sich darauf vor, im deutschen Bürgerkrieg an der Spitze einer revolutionären Kavallerie zu kämpfen. Aber die Rezession ging ohne Aufruhr vorüber. Marx hat daraus gelernt: Wirtschaftskrise bedeutet nicht automatisch gesellschaftliche Umwälzung.

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