Bildungspolitischer Glückstreffer

Seit 50 Jahren gibt es das Schulfach Astronomie, aber nur für einen Teil der deutschen Schüler

  • Dieter B. Herrmann
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Über zu viel naturwissenschaftliche Bildung an deutschen Schulen hat sich in jüngerer Zeit niemand beklagt. Ein Schulfach Astronomie könnte helfen, die naturwissenschaftliche Bildung insgesamt zu verbessern.

Eine Besonderheit im deutschen Schulsystem hatte die DDR im Jahre 1959 etabliert: Astronomie als curriculares Schulfach für alle Schüler. Gewiss, es wurde seinerzeit eingeführt im Sog der politisch-ideologisch wirkungsvollen Erstleistungen der Sowjetunion auf dem Gebiet der Raumfahrt. Die US-amerikanische Tour de Force zum Mond (Apollo 1969-1972) war die unmittelbare und durchaus höchst respektable Antwort der anderen Supermacht zur Überwindung ihres Traumas. Damals reagierte man übrigens auch in der (alten) Bundesrepublik schulpolitisch. In einer Rahmenvereinbarung zur Reform der Oberstufe wurde Astronomie 1972 als frei wählbares Fach in den Klassenstufen 12 und 13 des Gymnasiums eingeführt, wovon insbesondere Bayern und Baden Württemberg auf hohem Niveau Gebrauch machten.

Mit Brachialgewalt durchgesetzte Abschaffung

Doch unabhängig von diesen Hintergründen erwies sich die Astronomie an den Schulen bald als ein bildungspolitischer Glü...


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