Falsche Weichenstellung

Der Autor ist Milchbauer in Schleswig-Holstein und stellvertretender Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft.
Der Autor ist Milchbauer in Schleswig-Holstein und stellvertretender Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft.

Die europäische Milchmenge ist gestiegen. Zwar nur leicht, aber das reicht, um die Erzeugerpreise für die Milch auf ein ruinöses Niveau von mittlerweile unter 20 Cent je Liter zu drücken. Satt ist satt, und die überschüssige Milch, die keiner haben will, bestimmt den Preis für die gesamte Milch. Ein kostendeckender Milchpreis liegt bei 40 Cent. Die Mengensteigerung ist von Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner und ihren EU-Kollegen organisiert worden. Sie haben im vergangenen Jahr eine Anhebung der Milchquote um mehrere Prozent zugelassen, obwohl die Nachfrage nachweislich nicht gestiegen ist.

Was genau heißt diese politische Entscheidung für meinen Hof? Um alle Kosten zu decken, auch die der eigenen Arbeitskraft, fehlen 20 Cent je Liter Milch. Bei einer Milchmenge von 45 000 Litern im Monat macht das 9000 Euro Verlust. Diese Politik führt zu einem Kahlschlag in der bäuerlichen Landwirtschaft. Zahlreiche Milchbetriebe werden aus der Pr...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.