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Kritik an Kolumbiens Stützpunktplänen

US-Truppen sollen stark aufgestockt werden

  • Lesedauer: 2 Min.
Die geplante Aufstockung von US-Truppen in Kolumbien hat in Lateinamerika heftige Reaktionen ausgelöst.

Buenos Aires (epd/ND). »Diese Basen könnten der Anfang eines Krieges in Südamerika sein«, sagte der venezolanische Präsident Hugo Chavez laut einem Bericht der venezolanischen Tageszeitung »El Universal«. Die sieben geplanten Stützpunkte seien eine reale und konkrete Gefahr für die Souveränität und die Stabilität der südamerikanischen Region.

Auch der ehemalige Präsident Kubas, Fidel Castro, kritisierte Kolumbiens Militärpolitik scharf. »Es wäre ein großer Fehler zu glauben, es handelt sich nur um eine Bedrohung gegen Venezuela. Es ist gegen den ganzen südlichen Kontinent gerichtet«, schrieb Castro in der Online-Ausgabe der staatlichen Zeitschrift »Cubadebate«.

Unterdessen äußerten die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet und der Staatschef Paraguays, Fernando Lugo, Verständnis für die Pläne. »Jedes Land ist souverän«, sagte Lugo bei einem Treffen mit dem kolumbianischen Präsidenten Álvaro Uribe in Paraguay. Uribe ist derzeit auf einer Reise durch sieben südamerikanische Staaten, um für seine Militärpolitik zu werben.

Argentiniens Präsidentin Cristina Kirchner brachte bei Uribes Besuch deutlich ihre Bedenken gegen die Militärbasen zum Ausdruck. Auch in Brasilien, einer der nächsten Stationen der Reise Uribes, ist Kritik zu erwarten. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte sich in der Vergangenheit bereits besorgt geäußert. Der peruanische Präsident Alan García sicherte dagegen seine Unterstützung zu der kolumbianischen Militärpolitik zu.

Am Dienstag hatte der Oberkommandierende der kolumbianischen Streitkräfte, Freddy Padilla, bekannt gegeben, dass sein Land den USA Stützpunkte für Luftwaffe, Heer und Marine zur Verfügung stelle. Man wolle gemeinsam gegen den Drogenhandel vorgehen.

Nach Berichten kolumbianischer Medien sollen auf den Basen rund 800 Soldaten und 600 sogenannte Vertragsangehörige der US-Streitkräfte für die Dauer von zehn Jahren stationiert werden. Die USA suchen einen Ersatz für die ehemalige Militärbasis im ecuadorianischen Manta, die sie Ende Juli räumen mussten.

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