Von Transparenzen und Finanzen

Ver.di erhebt schwere Vorwürfe gegen einen Verbund freier Jugendhilfeträger

Independent Living ist ein Trägerverbund freier Jugendhilfeeinrichtungen. In Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt arbeiten in den zahlreichen Wohngruppen, Bildungs- und Betreuungseinrichtungen zusammen 700 Beschäftigte. Ver.di wirft dem Träger seit einiger Zeit Behinderung von Betriebsratsarbeit und intransparenten Gelderfluss vor.

Stefan Thyroke
Stefan Thyroke

Das Einstiegsgehalt für Mitarbeiter bei Independent Living beträgt bei voller Arbeitszeit ab 1900 Euro. Ver.di-Sekretär Stefan Thyroke, der bei seiner Gewerkschaft für den Trägerverbund zuständig ist, sitzt in der Morgensonne an einem Cafétisch im Berliner Bezirk Kreuzberg und blättert in einem Buch, das Übersicht über aktuelle Tariflöhne gibt. »2480« sagt er schließlich. Soviel müsste ein Sozialarbeiter in der untersten Entgeltgruppe verdienen. »In der Berliner Realität liegen die Löhne im sozialen Bereich bis zu 1000 Euro unter dem Tarif«, sagt er. Auch bei Independent Living.

Auch die Qualität der Arbeitsverträge sei bei dem Trägerverbund ähnlich schlecht wie in anderen Sozialunternehmen. »Viele der Beschäftigten haben eine Mindestwochenstundenzahl zwischen vier und 20«, erklärt Thyroke. Oft kämen mehr Stunden dazu, darauf verlassen könnten sie sich jedoch nicht. Für das Unternehmen ist das bequem: Sinkt der Bedarf an Arbeitskräften...


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