Lichtblick für Druckhaus

Heidelberger Druck sieht aber keine Trendwende

  • Lesedauer: 2 Min.

Heidelberg (dpa/ND). Ein erster Lichtblick beim stark angeschlagenen Druckmaschinenhersteller Heidelberger Druck: Der Weltmarktführer hat den Auftragsschwund im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2009/2010 zwar stoppen können, kommt aber bei der Investorensuche nicht voran. Es habe Gespräche gegeben, sagte Vorstandschef Bernhard Schreier am Dienstag. »Es gibt aber noch nichts Konkretes zu berichten.«

Die Bestellungen erreichten von April bis Juni 550 Millionen Euro – gut ein Zehntel mehr als in den drei Monaten zuvor. Schreier blieb bei seiner trüben Jahresprognose – er erwartet weiter Umsatzeinbußen und Verluste. Eine Trendwende sei nicht zu sehen. Die Märkte in Europa und Amerika blieben schwach. Besser laufe es in Asien. »In China scheint der Abwärtstrend erst mal gestoppt zu sein«, so der Konzernchef.

Im Vorjahresquartal hatte der Konzern Aufträge über knapp 1,2 Milliarden Euro eingesammelt. Das damalige Zwischenhoch war jedoch einer wichtigen Messe geschuldet. Weil die Aufträge von der Messe abgearbeitet sind, erreichte der Umsatz in der Krise einen neuen Tiefstand: Im ersten Quartal erlöste das Unternehmen nur 514 Millionen Euro. In den drei Monaten zuvor hatte der Konzern noch 788 Millionen Euro umgesetzt. Der Verlust reduzierte sich jedoch von 130 auf 69 Millionen Euro.

Der Konzern konnte jüngst nur dank staatlicher Hilfe seine Finanzierung für die kommenden Jahre sichern. Die höheren Kosten für Darlehen und Bürgschaften lasten jedoch schwer auf Heidelberger Druck. Das angelaufene Sparprogramm reiche nicht aus, um 2009 Gewinne zu schreiben, räumte das Management ein.

Zum Sparpaket gehört der Abbau jedes vierten der früher 20 000 Arbeitsplätze. Mit der Hälfte der betroffenen Mitarbeiter wurden Vereinbarungen getroffen. Die Verhandlungen mit Betriebsrat und Gewerkschaft über einen Sozialplan dauern noch an. Derzeit beschäftigt das Unternehmen rund 18 350 Menschen. Es herrscht Kurzarbeit.

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