Die Zukunft der Arbeit

»Gibt es in diesem Land Verhältnisse, die an Frühkapitalismus, an Sklaverei erinnern?«

Das ungläubige Kopfschütteln über Frank-Walter Steinmeiers Behauptung, es könnten vier Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden, setzt stillschweigend voraus, dass wir ein miserables Wirtschaftssystem haben. Wer wüsste nicht, dass vier Millionen Menschen kaum ausreichen, um die dringenden Arbeiten zu verrichten, die wegen Profitrestriktionen heute liegen bleiben. Herr Steinmeier folgt der üblichen Spur auf der Suche nach mehr Beschäftigung, er geht der Frage nach, wie mehr Leute in Arbeit gebracht werden können. Die Ausgangsfrage aber müsste lauten: Welche Arbeiten müssen getan werden?

Schaute man politisch und ideologisch voraussetzungsfrei nach, wo Arbeit nötig ist, würde sichtbar: In Deutschland herrscht akuter Arbeitskräftemangel, fast überall, kaum durch Ehrenarbeit und prekäre Arbeitsverhältnisse gemildert. Wir haben zu wenig Naturschützer, Datenschützer, Steuerfahnder, Polizisten, Richter, Staatsanwälte und Beamte im Strafvollz...


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