Be Berlin!

  • Lesedauer: 2 Min.
Außenbahn: Be Berlin!

Von Jirka Grahl

Sei leicht, sei Athlet, sei Berlin! Die WM-Starter lieben die Stadt. Nicht nur wegen der blauen Laufbahn im Olympiastadion, die laut Farbpsychologen aufs Unterbewusstsein der Sportler eine begünstigende Wirkung hat, weil Blau die Kräfte besser fließen lässt als das übliche Rot und sich auf Blau die Siege so gut feiern lassen.

Usain Bolt, der Fast Food liebt, weiß genau, wo er sich zur Belohnung seine Hähnchenteile kauft – am Tauentzien. Und wenn der Jamaikaner mit seiner Entourage und seinem Sponsor feiern will, geht's in die Spreestrandbar »Yaam« in Treptow. Die Franzosen haben sich »Goya« in Schöneberg zu ihrem Treffpunkt erkoren. Und die bisher noch Gold-losen Italiener treffen sich im »Casa Italia« im »Ellington«-Hotel, wo sie sich vorerst mit dem inoffiziellen Titel des Catering-Weltmeisters zufrieden geben.

Um die Deutschen buhlen der gelackte WM-Club des DLV in der Telekom-Repräsentanz am Gendarmenmarkt und auch der Champions Club des Berliner Sports, der mit Pool und Villa des »Berlin International Club« den rustikalen Charme des alten Westberlin versprüht.

Wo die Stimmung besser ist? In der Nacht zu Donnerstag machte der Champions Club das Rennen, der nicht nur den Diskuswurf-Weltmeister Robert Harting, sondern auch noch 30 von dessen Freunde eingeladen hatte. Als Harting um zwei Uhr ankam, war der Jubel riesig.

In der Nacht zuvor hatte der WM-Club die Nase vorn, wo Speerwurf-Weltmeisterin Steffi Nerius und Kanzlerin Merkel einander zuprosteten. Als Nerius später noch zum Tanzen ins benachbarte »Cookies« weiterziehen wollte, war die Sportbegeisterung der Berliner ausgereizt: Die Türsteher der Szenendisco ließen die Weltmeisterin nicht rein, so verschwitzt im rotschwarzen Trainingsanzug. Nerius zog zur nächsten Disco weiter. Be open, be free, be Berlin!

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