Verbaldiät als Seifenoper
Jan Müller-Wielands »Fanny & Schraube« wurde in Neukölln uraufgeführt
Die Finanzkrise als Opernstoff – das hat Seltenheitswert, lässt sich doch diese altehrwürdige Musikgattung gemeinhin Zeit mit der Aufarbeitung aktueller Ereignisse. Jan Müller-Wielands Kammeroper »Fanny & Schraube« spielt im Umfeld des derzeitigen Reedereien-Sterbens auf dem Hamburger Containerhafen; das Stück wurde am vergangenen Donnerstag in der Neuköllner Oper uraufgeführt.
Der Hamburger Reeder Schraube steht vor dem Bankrott, doch sein Sekretär bemerkt, dass er noch ein Haus in Berlin besitzt. Ein russischer Makler würde viel Geld dafür bieten – aber nur, wenn das Gebäude abgerissen wird. Dort wohnen jedoch zwei Hausbesetzerinnen: Zewa und die Künstlerin Fanny, die keine Leinwand, sondern einfach die Hauswände bemalt. Schraube gefallen ihre Bilder und er verliebt sich in die Malerin. Um die Sprengung zu verhindern, verkleidet sich Zewa unterdessen als reiche russische Mäzenin, die die Malereien – zwangsläufig...
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