Thüringer Ermittler mit Sehstörungen

Rechter Schläger kommt billig davon – augenfälliger politischer Hintergrund blieb ausgeblendet

  • Peter Liebers
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Von der offensichtlichen Zugehörigkeit eines Angeklagten zur rechten Szene wollten Ermittler und das Geraer Amtsgericht nichts wissen.

Am Geraer Amtsgericht wurde am Mittwoch in einem Prozess wegen schwerer Körperverletzung der Hauptangeklagte Oliver L. zu einer Jugendstrafe von eineinhalb Jahren Bewährung und 120 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Ein zweiter Angeklagter wurde freigesprochen, weil das Gericht kein gemeinschaftliches Handeln sehen wollte.

Die Beweisaufnahme offenbarte eine Kette von Versäumnissen. Schon der Abstand zwischen Tat und Hauptverfahren zeigt, dass bei der Aufklärung keine sonderliche Eile an den Tag gelegt wurde. In der Nacht des 10. Februar vorigen Jahres hatte der 19-jährige Oliver L. einen 19-jährigen Punk vor einer Disco im thüringischen Berga attackiert, der stürzte und schlug mit dem Hinterkopf auf die Straße. Nur weil der Wohnungsschlüssel des Betroffenen nicht auffindbar war, brachte ihn der Rettungswagen ins Greizer Krankenhaus. Als er dort Stunden später reanimiert werden musste, schwahnte den Ärzten wohl, dass er ernsthaft ...


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