Ostkreuz: Weniger Nachtlärm, mehr Pendeln

(ND). Der Lärm ist ohrenbetäubend. Am Ostkreuz ist der Abbruch des alten S-Bahnsteigs der Ringbahn (Bahnsteig F) in vollem Gange. Nach den Planungen der Deutschen Bahn (DB) soll der Bahnsteig bis Ende November verschwunden sein, um wieder kurze Umsteigewege zwischen den S-Bahnlinien auf der Stadtbahn und der Ringbahn herzustellen. Seit einem Monat müssen Umsteiger am Ostkreuz lange Umsteigewege in Kauf nehmen.

Um den Berufsverkehr nicht noch weiter zu beeinträchtigen, wollte die Bahn die Arbeiten auch auf die Nächte verlagern und beantragte bei Senat entsprechende Ausnahmeregelungen. Doch die Senatsverwaltung für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz schätzte das nächtliche Ruhebedürfnis der Anwohner höher ein und genehmigte nur einen Teil der Nachtarbeit. Da half es auch nicht, dass die Bahn für die Zeit der Arbeiten eine Lärmschutzwand errichtet hat.

Deshalb muss nun auch an normalen Arbeitstagen den S-Bahnverkehr wegen der Bauarbeiten eingeschränkt werden, so Projektleiter Mario Wand von der DB ProjektBau. Los geht es bereits heute ab elf Uhr mit Pendelverkehr zwischen Ostkreuz und Lichtenberg. Noch dicker kommt es am Wochenende, wenn zwischen beiden Stationen gar keine Bahnen mehr fahren.

Die Fahrplanänderungen im Einzelnen:

Die S 5 verkehrt nur zwischen Lichtenberg und Strausberg Nord. Im Abschnitt Wuhletal-Hoppegarten besteht tagsüber ein 10-Minuten-Takt.

Die S 7 verkehrt aufgeteilt zwischen Potsdam Hauptbahnhof und Ostbahnhof sowie zwischen Lichtenberg und Ahrensfelde, jeweils im 20-Minuten-Takt.

Die S 75 verkehrt nur zwischen Lichtenberg und Wartenberg im 20-Minuten-Takt.

Die Linie S 3 stellt über Ostkreuz und die Stadtbahn die Anbindung von Spandau sicher.

Ab heute 11 Uhr besteht durchgehend bis Sonnabend, den 24. Oktober, 7 Uhr, zwischen Ostkreuz und Lichtenberg Pendelverkehr im 15-Minuten-Takt, zwischen Rummelsburg und Lichtenberg findet Ersatzverkehr mit Bussen statt.

Ab Sonnabend, 24. Oktober, 7 Uhr, durchgehend bis Montag, 26. Oktober, 1.30 Uhr, besteht zwischen Ostkreuz und Lichtenberg kein S-Bahn-Verkehr, sondern nur Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Lichtenberg und Rummelsburg über Nöldnerplatz.

Fahrgäste werden gebeten, weiträumige Umfahrungsmöglichkeiten zum Beispiel mit der U-Bahnlinie U 5 ab Wuhletal und Lichtenberg sowie den Tramlinien aus den östlichen Stadtgebieten zu nutzen.

Für die folgenden Wochen kündigte die Bahn zusätzliche Einschränkungen des S-Bahn-Betriebs an Werktagen an, um den Zeitplan am Ostkreuz nicht zu gefährden. »Die Entscheidung ist uns und der S-Bahn Berlin nicht leicht gefallen, aber wir wollen so vor allem die langen Wege für die zehntausenden Umsteiger am Ostkreuz wie versprochen schnell wieder verkürzen«, so Wand.