Frankfurt am Main (dpa/ND). Die Deutsche Bank mutiert immer mehr zum Gewinner der Finanzkrise. Nach dem Kauf der Privatbank Sal. Oppenheim legte der hiesige Branchenprimus am Freitag im dritten Quartal in Folge einen hohen Gewinn vor. Von Juli bis September betrug dieser knapp 1,4 Milliarden Euro. Zu dem guten Ergebnis trugen alle Geschäftsbereiche bei. Der heimische Branchenprimus profitierte wieder vom florierenden Investmentbanking. Das Geschäft mit Anleihen läuft gut, weil Staaten und Unternehmen in der Krise einen besonders hohen Finanzbedarf haben. Da wegen steigender Gewinne höhere leistungsabhängige Vergütungen fällig werden, stieg der Personalaufwand für die gut 78 000 Mitarbeiter gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 1,9 auf auf 2,8 Milliarden Euro. Für die Zukunft gibt sich die Deutsche Bank indes nur verhalten optimistisch. Die Altlasten der Krise seien in einigen Geschäftssparten und Produktbereichen nach wie vor spürbar, hieß es.
Trotz ihrer jüngsten Zukäufe braucht die Deutsche Bank vorerst kein frisches Geld. Sie stärkt seit Monaten ihr Privatkundengeschäft. Erst kaufte das Institut die Berliner Bank, dann die Norisbank und zuletzt die Postbank. Nun kommt das lukrative Geschäft mit besonders Vermögenden hinzu. Am Mittwoch hatte die Deutsche Bank die Komplettübernahme der angeschlagenen Privatbank Sal. Oppenheim angekündigt, die rund 135 Milliarden Euro Kundengelder vor allem von Millionären und Stiftungen verwaltet. Das Investmentbanking von Sal. Oppenheim soll dagegen so schnell wie möglich verkauft werden.
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