Lug und Trug

Ein paar traurige Luftschlangen baumeln von der Sektwerbung über der Rezeption des Gasthofs, im Hintergrund grinst ein Lampion mit Mondgesicht. Der wird im folgenden Zeuge allerlei unappetitlicher Szenen, denn »Die Mitschuldigen« haben, wie es der Titel von Goethes gereimtem Lustspiel schon sagt, allesamt Dreck am Stecken – zumindest moralisch gesehen. Das Theater im Palais hat den Dreiakter als gefällige Komödie mit Gesangseinlagen und Klavierbegleitung inszeniert.

Die Erstfassung schrieb der damals 19-jährige Goethe im Winter 1768/69, acht Jahre später erlebte das Stück im Weimarer Liebhabertheater seine Uraufführung mit Goethe selbst in der Rolle des Alcest, langjähriger Verehrer der Wirtstochter Sophie. Die ist inzwischen unglücklich verheiratet mit dem Spieler und Trinke...


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