Zwitter zweier Kulturen

Das Festival spielzeit’europa setzte sich mit dem Trio »Eonnagata« fort

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.
Wundervolle aber skizzenhafte Bilder entstehen.
Wundervolle aber skizzenhafte Bilder entstehen.

Es hätte eine Sternstunde werden können, reichte aber nur zum Erlebnis. Drei Stars der aktuellen Theaterszene taten sich in einem Stück zusammen und fanden das passende Sujet. Das hat es in sich. Chevalier d’Éon, mit drei weiblichen und männlichen Vornamen, lebte zu über einem Drittel als Frau, brillierte als Fechter, Spion, Diplomat, Schriftsteller, galt als geistreich, bleibt bis heute ein Rätsel. Für Ludwig XV. ging er in geheimer Mission zu Zarin Elisabeth, kundschaftete den englischen König aus und war dort wohlgelitten, presste mit Verschlussdokumenten Ludwig XVI. die Rückkehr nach Frankreich ab, wo er fortan als Frau auftreten musste, logierte dann bis zum Tod in London. Die Spekulationen um sein Geschlecht, geschickt selbst gestreut, bisweilen als Waffe eingesetzt, rissen nicht ab.

Ein Stoff wie gemacht für die Bühne. Und weil alle drei – die französische Ex-Ballerina Sylvie Guillem, der englische Choreograf Russell...


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