nd-aktuell.de / 17.11.2009 / Politik / Seite 13

Feuerlöscher aus Brausetabletten

Regensburger Fachhochschule sucht im Kindergarten nach den Ingenieuren von morgen

Regensburg (dpa/ND). Es piepst, es blinkt, es sprudelt – und den vier- bis sechsjährigen Mädchen und Jungen macht es offensichtlich riesigen Spaß. Bei dem Projekt LITTLEtech wird den Kindern von fünf Kindergärten in Regensburg komplizierte Technik mit spielerischen Experimenten erklärt. Die Regensburger Fachhochschule (FH) will dadurch herausfinden, ob den Kleinen frühzeitig ein Interesse an Naturwissenschaften vermittelt werden kann.

Hintergrund ist, dass nach wie vor zu wenige junge Menschen in Deutschland einen technischen Beruf ergreifen, die Industrie beklagt seit Jahren einen Mangel an Ingenieuren und Informatikern. Die FH-Wissenschaftler wollen daher erreichen, dass die Kindergartenkinder von heute morgen vielleicht ein Ingenieursstudium absolvieren. Gerade auch Mädchen soll Lust auf die bislang eher typischen Männerberufe gemacht werden.

Für das Projekt hat die Oberpfälzer Hochschule zusammen mit einem großen Regensburger Unternehmen Technikkisten mit insgesamt 27 Versuchen entwickelt. Diese Kiste hat wenig mit den herkömmlichen Experimentierkästen aus der Spielwarenabteilung gemein. Die Regensburger Kiste besteht aus einem großen, prall gefüllten Aluminiumkoffer. Darin finden sich alle Teile für eine Luftballon-Rakete oder einen improvisierten Feuerlöscher aus Brausetabletten. Dazu gibt es eine einfache Dokumentation mit Bildern.

»Kinder haben einen ungebremsten Forscherdrang«, sagt Projektleiter Armin Gardeia. Dies wollen die FH-Experten ausnutzen. Ein Jahr lang wollen sie nun beobachten, wie die Technik-Offensive bei den Kindern ankommt.