• Kultur
  • Bücher zum Verschenken 2009

Ostdeutsch sein: kein Defizit

Jana Hensel über die deutsche Teilung anno 2009

  • Martin Hatzius
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Als vor sieben Jahren Jana Hensels Buch »Zonenkinder« erschien, hatte die Autorin die Hälfte ihres Lebens in der DDR, die andere im vereinten Deutschland verbracht. Hensel beschrieb das Bemühen ihrer Generation, sich von westdeutschen Altersgenossen nicht mehr zu unterscheiden. Äußerlich, so ihr Resümee, sei dies gelungen. Im Inneren aber bleibe ein Gefühl der Fremde. Die Orte der Kindheit waren »übermalt« worden, die »Dinge hießen nicht mehr danach, was sie waren«, Heimat war zu einer blassen Erinnerung geworden.

»Wir«, schrieb Jana Hensel, »sind die ersten Wessis aus Ostdeutschland«. Stolz klang das, als habe man etwas geschafft, woran die eigenen Eltern scheiterten: sich trotz eines diffus gefühlten Andersseins zu assimilieren. Gemeint hat Hensel vielleicht schon damals etwas anderes: den Schmerz der Zerrissenheit, die Bürde der doppelten Identität.

In ihrem neuen Buch »Achtung Zone« rechnet die heute 33-Jährige mit dem Anspruch ab,...


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