nd-aktuell.de / 28.11.2009 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 8

20 000 Stellen weg

ThyssenKrupp mit Milliardenverlust und Jobabbau

Essen (AFP/ND). Der Stahlgigant ThyssenKrupp streicht in der Krise tausende Stellen. Der Konzern wolle bis zum Herbst 2010 die Zahl seiner Mitarbeiter um 20 000 reduzieren, bestätigte ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz am Freitag. Der Konzern fuhr im abgelaufenen Geschäftsjahr bis September einen Verlust von knapp 1,9 Milliarden Euro ein, dennoch will er 139 Millionen Euro an seine Aktionäre ausschütten.

5000 Stellen baut ThyssenKrupp direkt ab, wie Schulz sagte. Weitere 15 000 Stellen sollen durch den Verkauf von Unternehmensteilen wegfallen. So habe sich ThyssenKrupp bereits von Teilen seiner Schiffswerften getrennt. Daneben habe der Konzern auch eine Gerüstbau-Tochter in Nordamerika abgestoßen. ThyssenKrupp hatte bereits im Geschäftsjahr zuvor weltweit 12 000 Arbeitsplätze eingespart. 60 Prozent der Mitarbeiter arbeiten im Ausland.

Trotz des Stellenabbaus und des Milliardenverlustes will der Konzern seinen Anteilseignern eine Dividende ausschütten. Der Aufsichtsrat habe der Ausschüttung von 30 Cent je Aktie zugestimmt, sagte Schulz. Bei der Aktionärshauptversammlung am 21. Januar müssten nun die Anteilseigener selbst ihre Zustimmung erteilen.

ThyssenKrupp habe bereits in der Vergangenheit Wert darauf gelegt, dass die Anleger kontinuierlich Dividenden erhielten, sagte Schulz. In guten Jahren seien die Ausschüttungen eher moderat ausgefallen, dafür könnten die Aktionäre nun auch in der Krise profitieren. Eine solche Dividendenpolitik sei im Interesse aller Aktionäre. »Gerade für Kleinanleger stellt die Dividendenzahlung und deren Regelmäßigkeit ein wichtiges Anlagekriterium dar«, so Schulz.

Der Konzern hatte bereits vor rund zwei Wochen mitgeteilt, dass er im September abgelaufenen Geschäftsjahr 2,4 Milliarden Euro Verlust gemacht hat. Der Umsatz sei um 24 Prozent auf 40,5 Milliarden Euro geschrumpft, sagte Schulz. Grund sei neben dem massiven Preisverfall für Stahl in der Krise auch der laufende Konzernumbau gewesen.