Gesetzliche Unfallversicherung kommt für Schaden nicht auf

Verkehrsunfall

  • Lesedauer: 1 Min.

In der Kölner Innenstadt fuhr ein 56-Jähriger auf dem Fahrrad von der Arbeit nach Hause. Beim Überholen schnitt ihn der Autofahrer ganz ungehörig. An der nächsten Ampel stellte er sich dem Auto in den Weg, um den Fahrer zur Rede zu stellen. Als Fahrer und Beifahrer ausstiegen, setzte sich plötzlich der Wagen in Bewegung. Das Auto rollte auf den Radfahrer zu und brach ihm Waden- und Schienbein. Die Berufsgenossenschaft lehnte es ab, die Behandlungskosten zu übernehmen. So sah es auch das Landessozialgericht. Grundsätzlich seien Arbeitnehmer zwar auf dem Weg zur oder von der Arbeit unfallversichert. Das gelte aber nicht, wenn sie den Arbeitsweg unterbrechen, um Interessen nachzugehen, die nichts mit ihrer Tätigkeit zu tun haben. Wenn der Angestellte einen Autofahrer an der Weiterfahrt hindere, um mit ihm einen Streit auszufechten, sei das kein Arbeitsunfall. Er habe damit seinen versicherten Heimweg mehr als nur geringfügig unterbrochen.

Urteil des Landessozialgerichts Nordrhein-Westfalen vom 29. September 2009 - S 5 U 298/08

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal