Minen-Hoffnung

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 2 Min.

Heute geht im kolumbianischen Cartagena die zweite internationale Minenkonferenz zu Ende. Vertreter von 156 Unterzeichnerstaaten der Ottawa-Konvention haben in dieser Woche über den weiteren Kampf gegen Landminen beraten, die wie die artverwandte Streumunition noch immer Menschen in über 80 Ländern bedrohen – selbst wenn die Konflikte und Kriege schon längst beendet sind. So sind in Vietnam in den letzen 35 Jahren über 42 000 Menschen bei Unfällen mit Minen und Munition aus der Kriegszeit ums Leben gekommen.

Doch haben sich Einsatz, Herstellung, Export und Lagerung von Anti-Personenminen weltweit auch deutlich reduziert, seit die Ottawa-Konvention vor einem Jahrzehnt in Kraft getreten ist. In Cartagena erklärten sich jetzt Albanien, Ruanda, Griechenland und Sambia minenfrei. Gleichwohl gibt es gerade bei der Minenräumung und bei der Versorgung von rund 500 000 überlebenden Minenopfern noch erheblichen Bedarf. Allein am Hindukusch leben über 60 000 Menschen, die eine Begegnung mit Minen oder Blindgängern nur schwer verletzt überstanden haben. Aber während in der NATO gerade um noch mehr Truppen für Afghanistan gefeilscht wird, fehlt der politische Wille, mehr für die Betroffenen der langjährigen Kriege und Kämpfe dort zu sorgen. Die internationalen Kampagnen von Nichtregierungsorganisationen, ohne die es die vorliegenden völkerrechtlichen Vereinbarungen nicht geben würde, sehen nun zumindest Anzeichen für weitere Fortschritte auf dem Feld der Opferhilfe, auch bei Versprechungen der Bundesregierung. Man wird sie beim Wort nehmen.

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