Keine Stellen für die Turmwächter

Kaum im Amt, streicht Sachsens FDP-Arbeitsminister die Landesgelder für den Kommunal-Kombilohn

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In Sachsen gibt es kein Landesgeld mehr für den Kommunal-Kombi. Das hat FDP-Arbeitsminister Sven Morlok entschieden. Mindestens 1000 Menschen warten nun vergebens auf zugesicherte Stellen. Vereine, Kommunen und Opposition sind erbost und sauer.

Andreas Lauter hätte Türme behüten sollen: Den Bismarckturm, den Fichteturm und eine weitere Aussichtsgelegenheit am südöstlichen Stadtrand von Dresden. Der Maurer, der seit einem Unfall vor zehn Jahren ohne Job ist, hatte sich aufrichtig auf die Arbeit gefreut: »Wir sollten Hausmeisterdienste erledigen, Besucher einlassen und ihnen etwas zur Geschichte erklären.«

Arbeit für drei Jahre

Daraus wird nichts: Die Stellen bei einem Dresdner Bildungs- und Beschäftigungsbetrieb werden nicht geschaffen. Schuld daran ist Sven Morlok, seit September der Minister für Wirtschaft und Arbeit in der scharz-gelben Koalition in Sachsen. Eine der ersten Amtshandlungen des Liberalen bestand darin, die Landesgelder für den »Kommunal-Kombi« zu streichen, ein im Jahr 2007 geschaffenes Beschäftigungsprogramm, mit dem Langzeitarbeitslose für drei Jahre in Arbeit gebracht werden. Nicht nur wegen dieser vergleichsweise langfristigen Beschäftigung wird das Program...


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