nd-aktuell.de / 29.12.2009 / Politik / Seite 14

Zwei Aufrufe und eine Absage

Neujahrswanderungen in der Ruppiner Heide

Wittstock/Potsdam (epd/ND). Rund um das Bundeswehr-Gelände in der Kyritz-Ruppiner Heide sind am Freitag zwei Neujahrswanderungen geplant. Wie die Initiative »Rosa Heide« am Montag mitteilte, sei in Neuglienicke an der Revierförsterei (14 Uhr) eine Neujahrswanderung »in etwas abgewandelter Form« vorgesehen. Die Initiative »Pro Heide« lädt zeitgleich zur Mahnsäule bei Neu Lutterow an die Landstraße L15 ein.

Die Wanderung der »Rosa Heide« soll auf einer rund elf Kilometer langen Strecke unter dem Motto »Die Heide ist frei – wir gehen rein« von Neuglienicke bei Gühlen durch das militärische Sperrgebiet auf dem »Bombodrom«-Gelände nach Gadow führen, teilte die Initiative mit. Das juristische Verbot für das »Bombodrom« bedeute nicht, dass das Gelände »auch wirklich zivil und entmilitarisiert wird«, hieß es zur Begründung. Mit der Wanderung soll auch gegen den Bundeswehreinsatz in Afghanistan protestiert werden.

Die Unternehmerinitiative »Pro Heide« will von der Mahnsäule bei Neu Lutterow aus zur Heide und wieder zurück wandern. »Die Heide ist noch nicht frei», erklärte die Initiative. Das Gelände sei an vielen Stellen mit Blindgängern, Minen, Munition, Sprengstoff und anderen militärischen Hinterlassenschaften belastet.

Demgegenüber hatte die Initiative »Freie Heide« angekündigt, am 1. Januar erstmals seit 1995 auf ihre traditionelle Protestwanderung am Neujahrstag zu verzichten. »Wir haben die Wanderungen abgesetzt, weil das Hauptziel erreicht ist«, erklärte »Freie Heide«-Sprecher Benedikt Schirge. Am 9. Juli 2009 hatte der damalige Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) nach zahlreichen Gerichtsniederlagen den Verzicht der Bundeswehr auf das früher von der sowjetischen Armee genutzte »Bombodrom« bekanntgegeben.