nd-aktuell.de / 30.12.2009 / Politik / Seite 6

Bekennerbotschaft von Al Qaida

Terrornetz zu Detroit-Vorfall: »Ihr werdet bekommen, was ihr fürchtet«

Nach dem vereitelten Attentat auf einen US-Passagierjet in Detroit hat sich das Terrornetz Al Qaida als Drahtzieher zu erkennen gegeben.

Washington (dpa/AFP/ND). Der in Jemen ansässige Regionalzweig der Organisation »Al Qaida auf der arabischen Halbinsel« habe mit dem Bombenanschlag auf »ungerechte amerikanische Aggression auf der arabischen Halbinsel« reagieren wollen, zitierte das auf Terrorismus spezialisierte IntelCenter in Alexandria bei Washington aus der Mitteilung.

Das »amerikanische Volk« müsse sich auf neue Attentate einstellen, heißt es in der vom IntelCenter übersetzten Botschaft, der ein Foto des nigerianischen Detroit-Attentäters Umar Faruk Abdulmutallab beigefügt war. »Ihr werdet bekommen, was ihr fürchtet«, lautet der Text weiter. Selbstmordattentäter stünden bereit. »Wir werden euch mit Dingen treffen, von denen ihr nichts wisst, weil ihr tötet und deshalb getötet werdet.«

Nach Angaben der jemenitischen Regierung hielt sich Abdulmutallab bis Anfang dieses Monats in dem arabischen Land zu Sprachstudien auf. US-Medien zufolge wurde der Sprengsatz durch einem Bombenbauer von Al Qaida in Jemen gebaut. Der 23-Jährige sei auch dort für die Selbstmordmission trainiert worden.

US-Präsident Barack Obama versprach unterdessen eine umfassende Aufklärung des versuchten Attentats und drohte zugleich internationalen Terrorgruppen. Seine Regierung werde nicht ruhen, bis alle an den Plänen Beteiligten zur Verantwortung gezogen sind, sagte Obama. Die USA würden »jedes Element unserer Macht als Nation« nutzen, um Extremisten zurückzuschlagen, die die USA bedrohen – »ob sie aus Afghanistan oder Pakistan, Jemen oder Somalia sind, oder von wo auch immer sie Attacken auf US-Boden planen«. Der US-Präsident ordnete an, sowohl die Handhabung von Listen mit verdächtigen Personen wie auch die allgemeinem Sicherheitsvorkehrungen im Luftverkehr grundlegend zu überprüfen.

Derweil will Frankreich offenbar eine Verschärfung der Kontrollen von Fluggästen in der EU vorschlagen. Laut einem Bericht des »Figaro« möchte Innenminister Brice Hortefeux eine Erhebung von Fluggastdaten nach US-Beispiel durchsetzen. Fluggesellschaften sollten verpflichtet werden, bereits bei der Reservierung personenbezogene Daten der Passagiere zu erheben – etwa Kreditkartennummer, Postanschrift, Telefonnummer und E-Mail-Adresse.