Der Goldstone-Bericht – benannt nach dem Vorsitzenden der Untersuchungskommission, dem international anerkannten südafrikanischen Richter Richard Goldstone – wirft vor allem Israel, aber auch der Hamas Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Israel wie die Hamas weisen die Vorwürfe zurück.
Gegenstand der Untersuchung ist u.a. die Offensive der israelischen Armee im Gaza-Gebiet vom 27. Dezember 2008 bis 18. Januar 2009. Die Operation »Gegossenes Blei« umfasste die schwersten Luftangriffe im Nahostkonflikt seit dem Sechstagekrieg von 1967. Weltweit stand die Unverhältnismäßigkeit des Einsatzes unter Kritik, von Israel wurde die sofortige Einstellung der Kriegshandlungen gefordert, denen über 1400 Palästinenser zum Opfer fielen. Eine weitere Folge war die Verschlechterung der ohnehin schon menschenunwürdigen Lebensverhältnisse durch Verknappung von Medikamenten und Lebensmitteln, sogar Leichensäcke wurden knapp.
Die vom UN-Menschenrechtsrat beauftragte Kommission befragte 188 Augenzeugen, überprüfte mehr als 300 Berichte – insgesamt kamen über 10 000 Seiten, 30 Videoaufzeichnungen und 1200 Fotos zusammen. Sie belegen u.a. direkte Angriffe auf Zivilpersonen ohne »vertretbare militärische Zielsetzung«, nachgewiesen wurde die gezielte Zerstörung industrieller Infrastruktur, der Nahrungsmittelproduktion, der Wasserversorgung. So war eine der ersten Kriegshandlungen die Vernichtung der einzigen noch intakten Getreidemühle im Gaza-Streifen.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/163209.dokumentierte-verbrechen.html