Wie gewonnen, so zerronnen

In den Zentral-Alpen hält Erosion dem Höhenwachstum die Waage

  • Walter Schmidt
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Nirgends auf der Welt wächst ein Berg in die Höhe, ohne dass die Natur sogleich daran arbeitet, ihn wieder dem Erdboden gleich zu machen: Regenwasser zerrüttet den Verbund der Gesteinspartikel, Baumwurzeln sprengen Felsen auseinander, Bäche sägen sich in den Untergrund und nutzen dabei mitgerissene Gesteine als Hobel.

Zudem heizt die Sonne dunkle und helle Kristalle im Fels unterschiedlich stark auf und lockert so ihren Zusammenhalt – bis Wasser eindringen und dem Gestein im Winter durch Frostsprengung den Rest geben kann.

Ob sich ein Gebirge durch seitlich wirkende, tektonische Kräfte auftürmen kann, hängt also stets davon ab, wer gewinnt – die durch wandernde Erdplatten vermittelten Schubkräfte oder die Macht der Abtragung, genannt Erosion. Kilometer dicke Gesteinspakete können weggewaschen, -gesprengt oder -gehobelt worden sein, ohne dass ein Gebirge jemals höher war als die Eifel oder der Westerwald. Hochgebirge wie der H...


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