Angst um Yoe Arregoces
Todesdrohung gegen ND-Interviewpartner
Die Botschaft, die Yoe Arregoces (Foto: FIAN) in den ersten Januartagen per Handy erhielt, ist unmissverständlich. Ein anonymer Anrufer teilte dem kolumbianischen Gemeindevertreter wiederholt mit, er werde sterben, weil er »so dumm und uneinsichtig« sei.
Für Arregoces kamen die Drohanrufe unerwartet. Erst letzten Dezember hatte er in einem Interview gegenüber ND seine Sorge über mögliche Repressalien geäußert. Als einer von mehreren Gemeindevertretern setzt sich Arregoces für die Rechte verschiedener Gemeinden in der nordkolumbianischen Region La Guajíra ein, die von den Umsiedelungsplänen des Kohleunternehmens Cerrejón betroffen sind. Nur wenige Tage vor dem ersten Anruf, am 29. Dezember 2009, hatte er auf einem Treffen mit Vertretern der Kommunalverwaltung und des Unternehmens Kritik geübt. Aus seiner Sicht setze das Unternehmen die Umsiedelungspläne um, ohne die Einwände der Gemeindemitglieder zu berücksichtigen.
Die Menschenrechtsorganisation FIAN und das katholische Hilfswerk Misereor zeigen sich in einer gemeinsamen Erklärung besorgt: »Vergleichbare Drohungen sind in Kolumbien schon sehr oft in die Tat umgesetzt worden. Aus diesem Grund fordern wir die kolumbianischen Behörden dringend auf, konkrete Maßnahmen zum Schutz von Yoe Arregoces und zur Ermittlung der Täter zu ergreifen«, so Susanne Breuer, Kolumbienreferentin bei Misereor. Arregoces hatte 2009 auf Einladung beider Organisationen in Deutschland über die Auswirkungen des Kohleabbaus durch das Unternehmen Cerrejón berichtet.
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