Albtraum in Blau-Gelb

Hamburger Geschäftsleute, CDU und Grüne wollen lieber IKEA als ein Stadtteilzentrum in Altona

  • Susann Witt-Stahl, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Künstler und andere Kreative beklagen in einem Manifest unter dem Titel »Not In Our Name«, dass die Hansestadt als Marke Hamburg in die Medien eingespeist wird. Die Altstadt des Stadteils Altona, ein traditionsreiches Arbeiterviertel, droht nun sogar, zur Marke IKEA zu veröden.

Das Frappant-Gebäude in Hamburg-Altona. Eine Initiative will verhindern, dass IKEA dort eine Innenstadt-Filiale errichtet.
Das Frappant-Gebäude in Hamburg-Altona. Eine Initiative will verhindern, dass IKEA dort eine Innenstadt-Filiale errichtet.

Der schwedische Konzern hatte im Juli 2009 in Hamburg-Altona das Frappant-Gebäude am Ostende der Einkaufsmeile Große Bergstraße für 11,5 Millionen Euro von der bayerischen Immo Trading erworben. IKEA will den fünfgeschossigen grauen Betonklotz, der in den frühen 1970er Jahren errichtet wurde, abreißen und durch einen sechsgeschossigen blau-gelben Bau ersetzen: sein erstes innerstädtisches Möbelhaus in Kontinentaleuropa – und die dritte Filiale in Hamburg.

Vor allem benachbarte Geschäftsleute begrüßen die Ansiedlung »als Startschuss für die Revitalisierung«, wie die Interessengemeinschaft EinkaufsCityAltona (ECA) jubelt. Der Standort war nach dem Auszug des Karstadt-Kaufhauses aus dem Frappant-Komplex 2003 heruntergekommen – in kommerzieller Hinsicht.

Ateliers und Probenräume

In künstlerisch-kreativer Hinsicht, so meinen nicht wenige Anwohner, habe die Gegend eher gewonnen: In den vergangenen Jahren hatten sich rund 120 bild...


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