nd-aktuell.de / 26.01.2010 / Sport / Seite 17

Goldene Generation ohne Gold

Elfenbeinküste scheitert beim Afrika-Cup mit 2:3 an Außenseiter Algerien

Von Lars Brandenburg (SID), Cabinda

Didier Drogba sank zu Boden und starrte voller Frust ins Leere. Es dauerte Minuten, ehe der Stürmer vom FC Chelsea wieder sprechen konnte. »Eigentlich hatten wir doch schon gewonnen. Das durfte uns einfach nicht passieren«, sagte Drogba nach dem Viertelfinalaus der Elfenbeinküste beim Afrika-Cup durch das 2:3 nach Verlängerung gegen Außenseiter Algerien.

Bei Drogba saß der Stachel der Enttäuschung besonders tief. Der Angreifer hatte selbst drei Großchancen vergeben, ihm wurde allerdings beim Stand von 1:0 auch ein klarer Foulelfmeter verweigert. Dennoch sah sein Team schon wie der sichere Sieger aus, denn Kader Keita hatte erst in der 89. Minute das 2:1 erzielt. Doch in die Feierlichkeiten der Ivorer platzte der Ausgleich der »Wüstenfüchse« durch Madjid Boiugherra von den Glasgow Rangers.

»Dieser Ausgleich ist einfach nicht akzeptabel«, stöhnte Vahid Halilhodzic, der seit seinem Amtsantritt 2008 die erste Pflichtspielniederlage hinnehmen musste. Der Trainer von Drogba und Co. konnte auch Stunden nach der Partie den Blackout seiner Spieler nicht verstehen. »Wenn man bei einer 2:1-Führung Sekunden vor Schluss ein Gegentor bekommt, kann das ja kein physisches Problem sein. Die Misere muss irgendwo in den Köpfen liegen«, sagte der Serbe.

Schon vor der Partie hatte Halilhodzic über die acht Tage Spielpause gehadert, die sein Team vor dem Viertelfinale wegen des Ausfalls Togos zu überbrücken hatte. »Es ist nicht gut für den Rhythmus, wenn man bei einem Turnier so lange ohne Einsatz ist«, sagte er. Außerdem klagte der Coach über die schlechten Platzverhältnisse.

So wurde es wieder nichts mit dem großen Titel für die »Goldene Generation« um Didier Drogba, Kolo und Yaya Toure, Emmanuel Eboue und Arthur Boka. Jetzt bleibt den »Elefanten« nur noch die WM in Südafrika, bevor die Elf aus Altersgründen ein völlig neues Gesicht bekommen wird.

Die Algerier hingegen waren nach dem Coup völlig aus dem Häuschen. »Wir haben hervorragend gespielt, uns viele Torchancen erarbeitet und drei Treffer erzielt. Was will man mehr?« sagte Trainer Rabah Saadane. Eine erneut überragende Partie lieferte Karim Ziani vom VfL Wolfsburg. Wie schon beim Siegtreffer gegen Mali (1:0) lieferte Ziani auch diesmal die Vorlage zum entscheidenden Tor durch Hameur Bouazza. Mönchengladbachs Karim Matmour hatte das 1:1 erzielt.

Im Halbfinale trifft Algerien am Donnerstag auf den Sieger der Partie zwischen Ägypten und Kamerun. Deutschlands WM-Gegner Ghana trifft dann nach dem 1:0 gegen Angola auf den Sieger des Spiels Sambia gegen Nigeria.