nd-aktuell.de / 17.02.2010 / Ratgeber / Seite 3

Rohrbruch: Unter Putz lauert die Gefahr

Instandhaltung

u Die Vorstellung allein ist der blanke Horror: Man wacht morgens auf und die halbe Wohnung steht unter Wasser. Die Ursache: Ein Leitungswasserschaden. Schon durch ein kleines Leck von einem halben Zentimeter können in einer Stunde mehr als 1300 Liter Wasser schießen. Möbel, Teppiche oder das mühsam verlegte Laminat drohen dauerhaft beschädigt zu werden. In vielen Fällen zerstört das Wasser jedoch unbemerkt Wand und Boden, weil das Leck sehr klein ist und das Wasser aus diesem Grund nur langsam austritt. Dennoch: Wasser sucht sich seinen Weg, Tropfen für Tropfen werden Mauerwerk und Decken durchfeuchtet. Erst sehr viel später macht ein kleiner Fleck auf der Tapete den Schaden sichtbar.

Kleine Ursache, großer Schaden

Innerhalb der Hausrat- und Gebäudeversicherung sind Leitungswasserschäden mitversichert. Die Versicherungen ersetzen im Allgemeinen nicht nur den Schaden an Gebäude und Inventar, sondern auch die Kosten für die Suche nach dem Leck. Die kann sich mitunter als schwierig und teuer erweisen, da die meisten Rohre unter Putz verlegt sind. Nicht immer ist die undichte Stelle auch dort, wo das Wasser austritt. Besser als gleich die Wände aufzustemmen ist es, einen Fachmann zu beauftragen.

Sofortmaßnahme: »Wasser stopp!«

Jetzt heißt es »Wasser stopp!« – also zuerst einmal den Haupthahn schließen. Außerdem sollte in den betroffenen Räumen – auch bei der Heizung – der Strom abgestellt werden (Sicherung aus!). Bei größeren Wassermengen ruft man am besten sofort die Feuerwehr. Mieter sollten den Gebäudeeigentümer oder die Hausverwaltung sowie betroffene Mitbewohner umgehend informieren. Schließlich muss der Versicherer angerufen und mit ihm die weiteren Maßnahmen abgestimmt werden; für die Schäden an der Einrichtung ist die Hausratversicherung zuständig; nasse Wände und Decken sind hingegen Sache der Wohngebäudeversicherung. Erst dann können Sachen ins Trockene gebracht werden.

Tipp: Unter www.vds.de[1] kann ein Hinweiszettel mit den wichtigsten Infos für den Ernstfall heruntergeladen werden.

Rohrbrüche können sich jederzeit ereignen. Deshalb sollte bei jeder längeren Abwesenheit der Hauptabsperrhahn geschlossen werden; zumindest jedoch die Absperrhähne an den nicht benötigten Wasserhähnen. Freunde oder Nachbarn sollten regelmäßig nach dem Rechten sehen.

In der kalten Jahreszeit sind Leitungen vor Frost zu schützen; vor allem bei Außenanschlüssen heißt dies: Wasser abstellen und die Leitung entlüften. Diese Vorbeugungsmaßnahmen mögen ein bisschen Mühe machen, doch im Ernstfall ersparen sie viel Ärger und hohe Kosten.

Wasserschaden auf den Punkt gebracht

– Schäden an Wasser- und Heizungsleitungen verursachen im Allgemeinen erhebliche Schäden.

– Absicherung durch Hausratversicherung und Wohngebäudeversicherung.

– Im Ernstfall sofort Haupthahn schließen.

– Bei Abwesenheit regelmäßig kontrollieren, nach Möglichkeit Wasser abstellen.

– Leitungen unbedingt vor Frost schützen.

Links:

  1. http://www.vds.de