Viele Fragen bleiben offen

Mediatorin stellt Zwischenbericht zu Missbrauchsfällen an kirchlichen Einrichtungen vor

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Missbrauchsfälle an kirchlichen Kollegs und Jugendeinrichtungen weiten sich aus. Ursula Raue, Missbrauchsbeauftragte des Jesuitenordens, spricht von mindestens 115 Opfern. Zur Aufklärung soll bald eine Arbeitsgruppe gegründet werden.

In den 1970er Jahren sei es Pater Peter R. um sexuelle Aufklärung und den Umgang mit Jugendlichen in ihrer pubertären Entwicklung gegangen. Doch die Betroffenen haben das anders empfunden. Gegenüber Ursula Raue, Missbrauchsbeauftragte des Jesuitenordens, berichteten sie von Situationen, in denen Angst und Hilflosigkeit vorherrschten. Zwar kam es zu keiner brutalen Vergewaltigung, aber der Pater, damals Lehrer am elitären Canisius-Kolleg in Berlin, habe sich den Schülern in einer Weise körperlich genähert, die in ihnen Ekel hervorrief. Viele sind durch die Vorfälle traumatisiert. Es gibt Hinweise drauf, dass die Leitung des Kollegs spätestens durch einen Brief der Schüler aus dem Jahre 1981 über die Vergehen informiert war. Trotzdem kümmerte sie sich nicht um die Opfer. Peter R. schied zum Ende jenes Jahres aus. Er wurde im April 1982 als Religionslehrer nach Göttingen versetzt.

Peter R. ist kein Einzelfall. Über viele Jahre wurden an k...


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