Amboss oder Hammer

  • Klaus Joachim Herrmann
  • Lesedauer: 2 Min.

Edith Udhardt, Stadtälteste von Berlin, weilte, wie sie ihrem ND berichtete, als Gast bei der Feier zu Walter Mompers 65. Geburtstag. Sie schenkte dem dankenden Jubilar ein Büchlein: »Goethe: ›Amboss oder Hammer sein‹« – die Rede Otto Grotewohls im März 1949 an die Deutsche Jugend in der Weimar-Halle. Walter Momper sei von ihr geschätzt worden »während meiner Abgeordnetentätigkeit von 1995–1999, aber besonders für seine schlichten Worte beim Mauerfall 1989, als er sagte: ›Berlin – nun freu dich!‹« Edith Udhardt setzt hinzu: »Heute ist die LINKE Koalitionspartner der SPD – darüber freue ich mich.«

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Nicht ans Fell, dafür allerdings offenbar an ein für einen Mann nun einmal auch nicht ganz so unwichtiges Körperteil wollen ausgerechnet die Tierrechtler von PETA dem armen Knut. Der Kultbär ist aus verwandtschaftlichen Gründen bedroht. Partnerin Giovanna und Knut hätten mit Eisbär Olaf einen gemeinsamen Opa, Inzucht sei also programmiert. Da werden die Schützer energisch: »PETA fordert Kastration von Eisbär Knut.« Der Laie fragt sich allerdings besorgt, ob es nicht erst einmal die Forderung nach einer anderen Partnerin täte. Da könnte Knut vielleicht doch wenigstens komplett bleiben.

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Dutzende Millionen Euro, hunderttausende Arbeitsstunden, zehntausende Straßen- und Gehwegkilometer, tausende Einsatzkräfte – um große Zahlen war die Vorstandschefin der Berliner Stadtreinigung nicht verlegen. Bei den Besen allerdings wurde Vera Gäde-Butzlaff vorsichtig, die würden nicht reichen. Nein, nicht jedem Berliner könne einer zur Verfügung gestellt werden, dämpfte sie drohende Begeisterung für den Frühjahrsputz. Die Kollegen kämen aber zum Abtransport der Split-Haufen gern mit dem Fahrzeug vorbei.

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