nd-aktuell.de / 06.04.2010 / Unten links / Seite 1

Unten links

Urbi et orbi. Das Volk Gottes lässt sich nicht von Geschwätz beeindrucken. Meinte am Ostersonntag ein hoher Geistlicher in Rom, um den Papst zu trösten, der in den Sündenpfuhl seiner irdischen Heerscharen in Deutschland hinab gezogen zu werden droht. Der Stellvertreter Gottes auf Erden selbst ging auf den Missbrauchskandal nicht ein. Mit seiner Auferstehung habe Jesu die Menschheit von Sünde befreit, log Benedikt, ohne rot zu werden Wo blieb der Zorn der Heiligen Dreieinigkeit über so viel scheinheilige Dreistigkeit? Es regnete in Rom. Göttliche Tränen der Scham? Der Himmlische war schon mal konsequenter. Er muss ja nicht gleich wieder flächendeckend strafen wie einst in Ägypten mit den sieben Plagen oder dem Inferno wider Sodom und Gomorrha – wo es auch Unschuldige traf. Wenn er alle sündigen Priester zu Salzsäulen erstarren ließe, in Zuckerberge und Brotlaibe verwandelte, so würde er zugleich Not leidenden Menschen nützen. Urbi et orbi. ves