Kirgisische Kontinuität

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Dort, wo sonst Soldaten und Kriegsgerät aus den USA Richtung Hindukusch starten, sind am Wochenende medizinisches Gerät und Hilfsgüter eingetroffen. Schauplatz ist der Luftwaffenstützpunkt Manas in Kirgistan, eine außerordentlich wichtige Nachschubbasis für die US-amerikanischen Truppen in Afghanistan. Deshalb auch war die Sorge in Washington so groß, als in der Vorwoche Präsident Kurmanbek Bakijew gewaltsam gestürzt wurde.

Eigentlich wollte die Obama-Regierung just in diesen Tagen den Vertrag zur Nutzung des Stützpunktes verlängern. Jeden Monat passieren rund 35 000 US-amerikanische Soldaten auf ihrem Weg in den Krieg oder zurück in die Heimat diese Basis. Im Vorjahr hatte Bischek vorübergehend ihre Schließung angeordnet, dies aber später wieder zurückgenommen. Dafür war man dem – wie man inzwischen auch weiß – autoritär herrschenden Bakijew »sehr dankbar«, so Präsident Obamas Sondergesandter für Afghanistan und Pakistan, Richard Holbrooke. Und man zahlte dem verarmten Land 60 Millionen Dollar im Jahr.

Der aktuelle Schwenk zum humanitären Hilfsgut auf der Militärbasis ist allerdings kein Paradigmenwechsel. Im Gegenteil, er soll auch sichern, dass sich die neue kirgisische Regierungschefin Rosa Otunbajewa zumindest in diesem Punkt an der Politik ihres so verhassten Vorgängers orientiert. Was sie auch schon versprochen hat.

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