Am Rande der Hölle

Polizeiruf 110 (ARD)

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Am Schluss ist die bürgerliche Fassade weg – weggebrochen beim Abstieg hinab ins Hartz-IV-Prekariat in der Neubausiedlung am Rande der Stadt. Es war ein ungewöhnlicher »Polizeiruf« (»Die Lücke, die der Teufel lässt«), der am Sonntag Abend im Ersten zu sehen war. Ungewöhnlich, weil man dem Fernsehen soviel treffgenaue Milieustudie kaum noch zugetraut hätte, und ungewöhnlich, weil nichts von dem, was gezeigt wurde, zu dick aufgetragen wirkte. Während »Tatort«-Krimis sich gerne abwechselnd ins Unter- und Oberschichtenmilieu begeben, ging der für diese »Polizeiruf«-Folge verantwortliche Bayerische Rundfunk dorthin, wo es dem TV-Publikum besonders weh tut: ins Zentrum der Gesellschaft – dorthin, wo die Kinder und Enkel der Wirtschaftswundergeneration angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise mittlerweile um die soziale und psychische Existenz ringen.

Ausgangspunkt ist ein Bankraub bei dem ein Polizeibeamter und eine Pizzabotin ...


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