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Inhaftiert

Dschafar Panahi

  • Lesedauer: 2 Min.

Der preisgekrönte iranische Regisseur Dschafar Panahi ist nach amtlichen Angaben wegen Arbeiten an einem regierungskritischen Film festgenommen worden. Kulturminister Mohammad Hosseini sagte der Nachrichtenagentur Isna am Mittwoch, nach ihm vorliegenden Informationen habe Panahi einen Film über die Ereignisse nach der Wiederwahl von Staatpräsident Mahmud Ahmadinedschad im vergangenen Jahr drehen wollen. Das umstrittene Wahlergebnis hatte Massenproteste der Opposition ausgelöst.

Mitte März hatte Panahis Ehefrau Tahereh Saeedi in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP bestritten, dass es in dem Film ihres Mannes um die Ereignisse nach der Wahl gehe. Oppositionellen Internetseiten zufolge waren außer Panahi Anfang März 16 Menschen festgenommen worden, darunter seine Frau, seine Tochter und vier Menschenrechtsaktivisten. 14 von ihnen kamen demnach wieder auf freien Fuß.

Seit sich Panahi beim Filmfestival von Montréal im vergangenen Sommer öffentlich hinter die iranische Opposition stellte, darf er sein Land nicht mehr verlassen. Einer Einladung zur Berlinale konnte er deswegen im Februar nicht nachkommen. Die meisten seiner häufig sozialkritischen Filme sind in Iran der Zensur zum Opfer gefallen.

Der 49-jährige Panahi zählt zu den im Ausland bekanntesten Filmemachern aus Iran. Für sein Werk »Offside« erhielt er den Silbernen Bären der Berlinale 2006. Sein Film »Der Kreis« wurde im Jahr 2000 mit dem Goldenen Löwen des Filmfestivals von Venedig ausgezeichnet. 1995 gewann er mit »Der weiße Ballon« die Goldene Kamera in Cannes. AFP

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