»Ich bin nicht der Laumann der SPD!«

Guntram Schneider, sozialdemokratischer Schatten-Arbeitsminister in NRW, im ND-Gespräch

Er will eine Vermögenssteuer einführen und den Klassenkampf austragen – kanalisiert und zivilisiert. Er fordert die nordrhein-westfälische LINKE auf, machtbewusster zu sein. Und er kennt seinen Brecht: Der Gewerkschafter Guntram Schneider könnte nach der Landtagswahl am Sonntag NRW-Minister für Arbeit und Soziales werden. Mit ihm sprach für ND Marcus Meier.

ND: Guntram Schneider, wer baute das siebentorige Theben? Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt?
Schneider: Na ja, ein paar Plebejer waren wohl auch dabei. Die »Fragen eines lesenden Arbeiters« – das von Ihnen zitierte Gedicht des großen Bert Brecht – sind mir wohl gegenwärtig. Ich stehe über viele Jahrzehnte für diejenigen ein, die die tatsächliche Arbeit leisten.

Gibt es so etwas wie Klassenkampf, und wenn ja: Wer führt ihn?
Klassenkampf ist keine moralische Kategorie. Solange es Klassen, solange es also unterschiedliche Interessen gibt, gibt es auch Klassenkampf – in unterschiedlichster Ausprägung. Mein Ziel und das Ziel aller Sozialdemokraten ist es, diese Auseinandersetzungen zivilisiert auszutragen und zu kanalisieren. Zum Beispiel über unterschiedlichste Formen der Mitbestimmung und der Partizipation.

Was folgt daraus für einen Arbeits- und Sozialminister von NRW? Sie streben dieses Amt ja an.
Der A...



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