nd-aktuell.de / 21.05.2010 / Wissen / Seite 14

Bildungsrauschen

Widerstand gegen höhere Kita-Gebühren

Lena Tietgen

In Hamburg formiert sich ein breiter Widerstand gegen geplante Gebührenerhöhung für Kindertagesstätten und erzeugt einen Flächenbrand. Auf www.facebook.com[1] kann man an die Dynamik verfolgen:

Am 20. Mai verwies Myriam Kruse auf www.buzzmachine.de/2010/05/17:[2] »Der schwarz-grüne Hamburger Senat hat ein großes Herz. Nicht unbedingt für Eltern mit Durchschnittseinkommen (denen hat er gerade die Kitagebühren um bis zu 100 Euro pro Monat erhöht, dazu noch für alle Eltern das Kita-Essensgeld). Wohl aber für städtische Mitarbeiter, Senatoren, Staatsräte und Firmen(konsortien), die gemeinsam Hunderte Millionen Euro Steuerzahlergeld mit Planungs- und Baupfusch am Hafen versenken (wie seit Jahren in der Elbphilharmonie, die statt 77 nun 350 oder 500 oder 750 Millionen Euro kosten wird, kommt ja nicht mehr so genau darauf an). Niemand von den Verantwortlichen ist für dieses ungeheure Missmanagement zu Lasten der Hamburger Bürger zur Rechenschaft gezogen worden. Niemand hat von sich aus die Verantwortung übernommen.«

Zuvor verkündete Bird Birdy am 15. Mai: »Stimmen für Volkspetition sind zusammen!!!!! Laut HH 1 hat dies der LEA [Landeselternausschuss] bekannt gegeben. Danke an alle die gesammelt und unterschrieben haben!« Am 18. Mai postete Catherine Weller: »www.morgenpost.de:[3] ›Die Kitagebühren in deutschen Großstädten variieren um teilweise mehrere Tausend Euro im Jahr. Das ergab der gestern vorgestellte Kindergarten-Monitor 2010. Berlin bewegt sich im unteren Bereich der bundesweiten Gebühren.‹ Warum kann es Berlin?.« Darauf Ricarda D. Herbrand: »Weil in Berlin eine rote Regierung das Sagen hat, keine konservativen Pfeffersäcke.«

Und dann die Überraschung vom 19. Mai. Petra Zink: »Himmel – jetzt geht's überall los!!! – www1.ndr.de: Der Kieler Landtag will heute über die angespannte Lage an den Kitas im Land debattieren. Etwa 700 Eltern, Kinder und Erzieher demonstrierten am Morgen vor dem Landeshaus gegen die Sparpläne«. Catherine Weller findet das »super! Das gibt Druck von allen Seiten.« und erzeugte damit eine Irritation bei Petra Zink: »Ich meinte doch nicht den Protest – der ist ja richtig. Ich meinte die Einsparungen bei den Kindern. Ist aber doch komisch: Merkel tönt, daß dort nicht gespart wird, aber die Länder ignorieren das total. Echt ein Skandal!« Catherine Weller: »Da müsste viel mehr Druck von ganz oben kommen. Wo war denn die Frau Merkel, als Ole & Co. den Beschluss verabschiedet haben? Man fragt sich ernsthaft, warum man dann noch einen Bundestag wählt?« Thomas Kruse frag daraufhin: »Werden Politiker eigentlich für totale Verblendung bezahlt? Wie blöd muss man eigentlich sein, um gerade jetzt die Kita-Gebühren auch noch in SH zu erhöhen?«

Links:

  1. http://www.facebook.com
  2. http://www.buzzmachine.de/2010/05/17:
  3. http://www.morgenpost.de: