Werbung

Mathe tanzen, Fremdes erfahren

200 000 Mal durch offene Türen bei der Langen Nacht der Wissenschaften

  • Robert Meyer
  • Lesedauer: 2 Min.

Mit insgesamt rund 200 000 Besuchen verzeichnete die 10. Lange Nacht der Wissenschaften zwar etwas weniger Besucher als vergangenes Jahr, aber sie lag nach Angaben der Veranstalter noch über den Zahlen von 2008. Zehn Jahre Lange Nacht der Wissenschaften ist ein kleines Jubiläum für Berlin – Wissenschaften haben einen Stellenwert in dieser Stadt. Zu den bestbesuchten Orten der insgesamt 2380 Einrichtungen gehörten wie in den letzten Jahren die Veranstaltungsorte in Adlershof und die Technische Universität.

Was uns fern und was uns nah erscheint, bestimmt oft unsere Einstellung. Mit einer simplen Anordnung von Postkarten mit Motiven von Orten, Tieren und menschlichen Verhaltensweisen versuchte ein Philosoph in der Humboldt-Universität die Erfahrung »Fremd« zu vermitteln.

Auf dem Bebelplatz gegenüber der Humboldt-Universität bot die Staatsoper ihre Liveübertragung von Peter Tschaikowskys Oper »Eugen Onegin: Optisch als ein Genuss für die Augen inszeniert – natürlich auch für die Ohren, wer diese Art Opern mag. Übertragen wurde das Werk auch in einen Hörsaal der Technischen Universität, der rundherum mit Lautsprechern ausgestattet ist. Mittels der sogenannten Wellenfeldsynthese – ein räumliches Audiowiedergabeverfahren mit dem Ziel, virtuelle akustische Umgebungen zu schaffen – sollten den Zuhörern dreidimensionale akustische Klangbilder vermittelt werden. Leider klappte es mit der Signalübertragung nicht, die Oper wurde »nur« auf gewöhnliche Weise übertragen.

Im Lichterhof der TU boten Einrichtungen Kindern die Möglichkeit, technische Fertigkeiten zu erproben und zu erweitern. Bei »Ingenieure ohne Grenzen«, eine gemeinnützige Hilfsorganisation, die sich mit der Lösung ingenieurtechnischer Aufgaben in Entwicklungsländern befasst, wurde vorgeführt, wie mit einfachen Mitteln effiziente Wasserfilter gebaut werden können, und Informatiker demonstrierten Abwehrmöglichkeiten gegenüber Computerhackern. Dabei erklärten sie klassische Verfahren wie den »Man-in-the-middle-Angriff«.

Mathematik tanzen: Eine spontane Assoziation dazu ist wohl Ballett mit seinen vielen leichten und eleganten Bewegungsformen. Vor dem Haus der Mathematik versuchten junge Frauen mathematischem Denken einen tänzerischen Ausdruck zu geben – eine kreative Idee, deren Umsetzung wohl noch am Anfang steht, aber Erwartungen wecken kann.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal