nd-aktuell.de / 07.06.2010 / Sport / Seite 20

Immer mehr Ausfälle

Liste der prominenten Verletzten wird länger

Sneijder tröste Robben (r., Holland)
Sneijder tröste Robben (r., Holland)

Während die Niederlande am Samstag vorerst ohne den verletzten Bayern-Star Arjen Robben nach Südafrika reisten und Mitfavorit England die Absage des Kapitäns Rio Ferdinand ereilte, mussten vor allem die afrikanischen Teilnehmer jeden Tag eine neue Schocknachricht verkraften. Zunächst traf es Ghanas Michael Essien, dann sorgte bei der Elfenbeinküste der Ellbogenbruch von Teamleader Didier Drogba für helle Aufregung, ehe in Nigerias John Obi Mikel am Samstag der nächste Topstar verletzungsbedingt ausfiel.

Zumindest bei Afrikas Spieler des Jahres – Drogba – hoffen die Fans nach ein gelungenen Operation in Bern am Samstag noch auf eine Wunderheilung. Zwar wurde nach dem Bruch des Ellbogens beim Testspiel gegen Japan (2:0) am Freitag zunächst das definitive WM-Aus verkündet, wenige Stunden später äußerte Trainer Sven-Göran Eriksson leise Hoffnung.

Allerdings müsste der Weltverband FIFA wie 2006 bei Philipp Lahm das Spielen mit einer Manschette erst genehmigen. »Wenn Didier nicht spielen kann, sind wir nicht dasselbe Team«, sagte Kolo Toure von Manchester City auch mit Blick auf die schwierige Gruppe G mit den Gegnern Brasilien, Portugal und Nordkorea.

Unter Schock standen auch die Niederlande vor ihrer Abreise nach Johannesburg. Dem Jubel über das 6:1 gegen Ungarn folgte der Katzenjammer um die Verletzung von Robben. Der 26-Jährige hatte in Amsterdam nach seiner Einwechslung in der zweiten Halbzeit zunächst das dritte und sechste Tor markiert, ehe er in der 87. Minute ohne Fremdeinwirkung eine Verletzung im linken Oberschenkel erlitt. Robben blieb in der Heimat und unterzog sich am Sonntag einer Kernspintomografie.

Michael Ballack, David Beckham, Ferdinand, Essien, Mikel und höchstwahrscheinlich Drogba und Robben – das Verletzungspech der Hochkaräter sorgte vor allem im Fußball-Mutterland für Vedruß. »Ich fühle mich wie verhext. Das ist ganz bitter«, sagte Englands Kapitän Ferdinand. Ferdinand hatte sich bei der letzten Aktion im Training am Freitag südafrikanischen Royal Bafokeng Sports Campus bei einem Zweikampf mit Emile Heskey am linken Knie verletzt.

Titelverteidiger Italien muss zwei bis drei Wochen auf Spielmacher Andrea Pirlo vom AC Mailand verzichten. Der Mittelfeldspieler erlitt am Freitag eine Wadenzerrung. Der 31-Jährige will auf jeden Fall morgen mit der Squadra Azzurra nach Südafrika fliegen.

SID/ND