Roboter-Gleiter misst im Ozean

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Bei der Schmelze des Meereises am Nordpol haben sich die Klimaforscher in der Vergangenheit mit Prognosen schwer getan. Das Eis verschwand schneller als vorhergesagt. Ein Hauptgrund: fehlende Daten über die Dicke der Eisdecke. Ein weiterer Grund, der sämtliche Klimamodelle beeinträchtigt, ist die extrem lückenhafte Datenlage in den Weltmeeren. Auf hoher See stehen Klimaforschern genauso wie Meeresbiologen nur die eher sporadisch anfallenden Messwerte von Forschungsschiffen und die kaum in die Tiefe reichenden Messungen von Satelliten zur Verfügung. Besonders schlecht sieht es an den Küsten der Antarktis aus, wo Forschungsexpeditionen mit Schiffen wegen der nötigen eisbrechenden Fähigkeiten besonders kostspielig und mit Blick auf die häufig extrem stürmische Witterung auch ziemlich riskant sein können.

Ozeanographen und Meeresbiologen vom Marine Biological Laboratory (MBL) in Woods Hole (US-Bundesstaat Massachusetts) und der Rutgers University (US-Bundesstaat New Jersey) setzen deshalb auf automatische U-Boote, die über Wochen autonom durchs Meer kreuzen und Daten erfassen können. Das Foto zeigt den »SLOCUM«-Gleiter, der gerade von einem Schlauchboot nahe der US-amerikanischen Palmer-Station auf der Antarktischen Halbinsel ausgesetzt wird. Hugh Ducklow vom MBL und Oscar Schofield von der Rutgers University stellen im Fachjournal »Science« (Bd. 328, S. 1520) ein Messkonzept vor, dass den Einsatz solcher Roboter sowie die Messung von Kreuzfahrtschiffen oder Fähren vorsieht. StS

Foto: Jason Orfanon

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