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Spiel des Jahres

Mit »Dixit« auf neuen Wegen

  • Udo Bartsch
  • Lesedauer: 2 Min.
Kurzweil: Spiel des Jahres

Diesmal ist alles anders. Es geht nicht um Strategie, nicht um Reichtümer, nicht um clevere Winkelzüge. »Dixit«, das frisch gekürte Spiel des Jahres 2010, will die Fantasie anregen. Wesentliches Spielelement sind 84 großformatige und herausragend gezeichnete Bildkarten. Ihr Detailreichtum lässt verschiedenste Deutungen zu.

Sechs dieser Karten stehen jedem Spieler zur Auswahl. Wer zu einer davon ein Stichwort oder einen Titel findet, nennt seine Assoziation und spielt die Karte verdeckt aus. Alle anderen wählen aus ihrem Vorrat ein möglichst passendes Bild und legen es dazu. Nach dem Aufdecken wird getippt: Welches ist die Karte des Hinweisgebers?

Den besonderen Kniff bringt die Abrechnung: Erraten sämtliche Spieler das richtige Bild, erhält der Erzähler keine Punkte. Sein Hinweis war zu leicht. Doch macht er es den anderen zu schwer, und alle Tipps liegen daneben, geht er ebenfalls leer aus. Es erfordert einige Übung, hier den goldenen Mittelweg zu finden, Dinge nur anzudeuten und um die Ecke zu denken. »Dixit« besticht durch Andersartigkeit und besitzt das Potenzial, Menschen ganz neu für das Spielen zu begeistern.

An erfahrenere Spieler, die mehr taktische Herausforderung suchen, richtet sich der von der Kritiker-Jury erstmals verliehene Sonderpreis »Spiel des Jahres plus«. Gewinner ist das Literaturspiel »Die Tore der Welt«, das ins spätmittelalterliche England führt und die Spieler laufend mit Notsituationen konfrontiert: Der König verlangt Steuern, die Kirche will Frömmigkeitsbezeugungen, der hungrige Bauch schreit nach Getreide. Als Krankenheiler und Baumeister sollen die Spieler Punkte verdienen, doch zufällige Schicksalsschläge hindern sie daran. Die Unberechenbarkeit erfordert flexibles Umplanen und sorgt für ein atmosphärisch dichtes Spielerlebnis.

«Dixit« von Jean-Louis Roubira, Libellud / Asmodee, für drei bis sechs Spieler ab 8 Jahre, ca. 29 Euro.

»Die Tore der Welt« von Michael Rieneck und Stefan Stadler, Kosmos, für zwei bis vier Spieler ab 12 Jahre, ca. 32 Euro.

Kurzweil: Spiel des Jahres
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