In der WDR-Serie »Dittsche – Das wirklich wahre Leben« steht er plaudernd als TV-Imbisswirt Ingo hinter dem Tresen der Eppendorfer Grillstation in Hamburg. Irgendwann aber wollte der Schauspieler Jon Flemming Olsen wissen, wie es im wirklichen Leben in und an deutschen Imbissbuden zugeht, und er begab sich einen Sommer lang auf Frittentour durch alle 16 Bundesländer. Nicht um die Qualität von Pommes und Co. ging es ihm bei seiner Reise ins Herz der Imbissbuden, sondern um die Leute vor und hinter der Wursttheke.
Anrührende, aufrüttelnde, bewegende und komische Lebensgeschichten wurden ihm gewissermaßen brühwarm auf dem fettigen Präsentierteller serviert. Voll das Leben! Da sind die US-Soldaten aus einer Kaserne in Heidelberg, die ihre Spareribs in der Imbissbude bei Hakim, einen aus seiner Heimat geflohenen Afghanen, essen, oder die Geschichte eines alten Mannes, der KZ und Typhus überlebte und dennoch nicht am Leben zerbrach.
Neben den menschlichen Entdeckungen macht der »Fritten-Humboldt« der guten alten Pommesbude eine Liebeserklärung, die es gegen die übermächtigen Fastfoodketten immer schwerer hat, zu überleben.
Jon Flemming Olsen, »Der Fritten-Humboldt«, Goldmann Verlag München. 288 S., ISBN 978-3-442-31219-1, 14,94 €.
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/174921.voll-das-leben.html