Nichts gelernt

  • Olaf Standke
  • Lesedauer: 1 Min.

Mit einer Art überparteilichem Vertrauensvorschuss hatte der Washingtoner Senat die Nominierung von David Petraeus zum ISAF-Kommandeur bestätigt. Demokratische wie republikanische Senatoren werteten das einstimmige Votum als Signal der Entschlossenheit, den Krieg am Hindukusch zum Erfolg zu führen. 14 Tage später weiß der Vier-Sterne-General wohl endgültig, wie weit die US-geführten NATO-Truppen davon entfernt sind. Allein bei neuen Anschlägen im nordafghanischen Einsatzgebiet der Bundeswehr sind am Wochenende mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen. Gerade hat die sogenannte Schutztruppe unweit von Kabul selbst wieder sechs Zivilisten getötet. Und im Süden und Osten des Landes starben bei Kämpfen sechs NATO-Soldaten. Zudem stößt der als strategisches Genie gefeierte neue Oberbefehlshaber mit einem Plan zur Taliban-Bekämpfung beim afghanischen Präsidenten auf heftigen Widerstand. Hamid Karsai hält gar nichts davon, Dorfbewohnern verstärkt dabei zu helfen, die Islamisten in eigener Regie zu bekämpfen. Kein Wunder, wenn man allein an die Nebenwirkungen dieses Rezeptes denkt – der Einfluss unkontrollierbarer Warlords und Milizen dürfte so noch größer werden. Statt Waffenstillstand und Verhandlungen für politische Lösungen soll weiter militärische Dominanz den Konflikt lösen. Die Bundeswehr übrigens hat am Samstag erstmals schwere Artillerie in einem Gefecht mit Aufständischen eingesetzt.

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