Klimaanlagen in ICE nur bis 32 Grad Außentemperatur ausgelegt

Eisenbahn-Bundesamt prüft Ausfälle in Zügen

  • Lesedauer: 2 Min.
Bonn/Berlin (dpa/ND) - Die Klimaanlagen in Fernzügen der Deutschen Bahn funktionieren offensichtlich ohne Probleme nur bis zu einer Außentemperatur von 32 Grad. Dies gehe aus Aussagen hervor, die die Bahn "in einer ersten Anhörung" gegenüber dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) gemacht habe, sagte ein Sprecher der Bonner Behörde am Donnerstag. Danach seien die Klimaanlagen der Züge nur bis 32 Grad ausgelegt. Es sei aber noch nicht klar, was das genau bedeutet, so der Sprecher. Dies müsse das EBA in dem laufendem Verfahren herausfinden. Seit vorigen Samstag fiel in etwa 40 ICE und IC die Kühlung aus.

Der EBA-Sprecher bestätigte ein Schreiben des Behördenchefs Gerald Hörster an den Vorstand der Bahn. Darin habe er "noch einmal auf die Betreiberpflichten hingewiesen". Die "Hannoversche Allgemeinen Zeitung" zitiert aus dem Brief vom Mittwoch. Demzufolge notierte Hörster: "Die Vorfälle geben hinreichenden Anlass zu der Annahme, dass nicht gewährleistet werden konnte, dass die Risiken für die Fahrgäste auf ein verantwortbares und rechtlich zulässiges Maß beschränkt geblieben sind."

Der EBA-Präsident habe in dem Brief Auskünfte des Bahnvorstands zusammengefasst, die er auf eine Anfrage vom 12. Juli bekommen habe. Ein Abkühlen bei höheren Temperaturen als 32 Grad sei demnach nicht gewährleistet, und "durch unglückliche Umstände" habe überdies "die Luftzufuhr versagt", zitiert die Zeitung aus dem Schreiben.

Indes hat die SPD die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Untersuchung des Ausfalls der Klimaanlagen gefordert. Diese Forderung wurde vom FDP-Verkehrsexperten Patrick Döring zurückgewiesen.


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