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Schneller Spätstarter

Der US-Hürdensprinter David Oliver verpasst in Paris nur knapp den 110-Meter-Weltrekord

  • Lesedauer: 2 Min.

Alle schauten nur auf Usain Bolt, doch Hürdenflitzer David Oliver hat dem Superstar in Paris die Schau gestohlen. Nur um zwei Hundertstel Sekunden schrammte der US-Amerikaner am Weltrekord des Kubaners Dayron Robles vorbei: In 12,89 Sekunden über 110 Meter Hürden setzte der Olympiadritte das Ausrufezeichen beim Diamond-League-Meeting der Leichtathleten im Stade de France.

David Oliver ist schon 28 Jahre alt, der Spätstarter hat noch nie einen großen Titel gewonnen. Sein Karrierehighlight war bisher die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking. In Paris wäre bei optimalen Bedingungen für den früheren Footballprofi sogar der Weltrekord drin gewesen. »Ich habe mehrere Hürden berührt, an einer wäre ich fast hängen geblieben«, erklärte Oliver. »Ich habe gewonnen, Mann – da kann man nicht enttäuscht sein«, sagte der zweifache US-Meister. Und: »Ich denke nicht über Rekorde nach, sie kommen einfach.« Robles, der in 12,87 Sekunden den Weltrekord über 110 Meter Hürden hält, hatte seinen Start kurzfristig wegen einer Verletzung abgesagt.

Neben Oliver sorgten in Paris vier andere für Jahresweltbestmarken. Zum Auftakt 400-m-Star Jeremy Wariner (USA) in 44,49 Sekunden, dann Kenias Asse Brimin in 8:00,90 Minuten über 3000 m Hindernis und Vivian Cheruiyot in 14:27,43 über 5000 m. In einem ebenfalls hochklassigen 5000-m-Lauf glänzte die Russin Anna Alminowa in 3:57,65.

Usain Bolt, der 100-Meter-Weltrekordler aus Jamaika, der 38 Minuten nach Oliver an den Start ging, war sauer, weil er in 9,84 Sekunden an seiner Saisonbestmarke vorbeigelaufen war. Dafür hatte er im ersten Saisonduell mit Landsmann Asafa Powell (9,91) seine zweijährige Siegesserie über die 100-Meter-Distanz fortgesetzt.

»Mein Kraftniveau ist noch nicht so gut wie im letzten Jahr«, gab der 23-Jährige zu. »Die erste Hälfte war furchtbar. Bei 50 Metern dachte ich, Asafa kriegt mich. Da musste ich noch mal zulegen, um ins Rennen zurückzukommen«, so Bolt. Mit 8:1 führt Bolt nun im direkten Duell gegen Powell.

Nicht ganz so gut wie vom Publikum erhofft zog sich Frankreichs Christophe Lemaitre aus der Affäre, der vor einer Woche in 9,98 als erster weißer Europäer der Geschichte unter zehn Sekunden gelaufen war. In 10,09 blieb für ihn nur Rang fünf. dpa/SID/ND

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