Gedenkstätte gefordert
Bündnis gegen Umbettung jüdischer NS-Opfer
Borna (epd/ND). Ein Runder Tisch mit Vertretern aus Zivilgesellschaft, Kirche und Politik hat für einen NS-Opferfriedhof im sächsischen Frohburg ein würdiges Gedenken angemahnt. Derzeit bestehe die Gefahr eines »Image-Schadens für den gesamten Landkreis«, wenn der Vorschlag der Landesdirektion verwirklicht werde, teilte der Runde Tisch mit.
Auf dem Friedhof befinden sich den Angaben zufolge noch Gräber von 38 jüdischen Opfern, die im Zwangsarbeiterlager des Frohburger Ortsteils Flößberg umgebracht wurden. Der Friedhof sei heute in einem schlechten Zustand, weil seit der Wiedervereinigung keine Pflege- und Sanierungsarbeiten mehr erfolgten, hieß es. Die Landesdirektion Chemnitz habe nun vorgeschlagen, die Gräber umzubetten.
Dieser Vorschlag stößt beim sächsischen Landesverband der jüdischen Gemeinden und beim Zentralrat der Juden auf Widerstand. Schon religiöse Gründe sprächen gegen das Vorhaben, da nach jüdisch-orthodoxem Ritus eine Umbettung »grundsätzlich ausgeschlossen« ist.
Das Bündnis fordert stattdessen umfassende Sanierungsarbeiten auf dem Friedhof und die Schaffung einer Gedenkstätte. Dem Runden Tisch gehören neben Politikern von CDU, SPD, Grünen und Linkspartei auch das Kulturbüro Sachsen, der evangelische Superintendent des Landeskreises, Matthias Weismann und die »Geschichtswerkstatt Flößberg« an.
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