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Bröckelnde Wand

  • Martin Ling
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Wand der Ablehnung bröckelt. Wurde der Putsch in Honduras gegen Präsident Manuel Zelaya im Juni 2009 von allen verurteilt, der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) inklusive der Obama-Administration, der UNO, der EU, so kann sich das durch dubiose Wahlen an die Macht gekommene Nachfolgeregime von Porfirio Lobo allmählich aus der Isolation befreien. Nach den USA und indirekt über ein Freihandelsabkommen der EU hat nun das Zentralamerikanische Integrationssystem (SICA) nachgezogen. In Abwesenheit Nicaraguas haben sich alle SICA-Länder für die Wiederaufnahme von Honduras ausgesprochen.

Diese Entwicklung ist ein bitterer Rückschlag für die Demokratiebewegung in Honduras, zumal sämtliche Berichte von Menschenrechtsorganisationen belegen, dass sich mit Lobo keineswegs eine Wende zum Besseren ergeben hat sondern die staatliche und parastaatliche Repression gegen die sozialen Bewegungen anhält. Nur die südamerikanischen Linksregierungen von Brasiliens Lula bis Venezuelas Chávez halten noch an ihrer grundsätzlichen Ablehnung fest. Sie wissen, dass mit der Legitimierung von Lobo ein Präzedenzfall geschaffen würde, der Lateinamerika destabilisieren könnte. In der OAS steht nun eine wegweisende Kraftprobe zwischen den Linksregierungen und den USA bevor.

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